Hitze. Die Küche bleibt kalt. Sommer ist auch Zeit der Salate, Aufstriche, Dips und Grillsaucen. Viele meiden rohe Zwiebel aus Angst vor zu viel Schärfe oder zu intensivem Zwiebelgeschmack, der womöglich auch länger bleibt, als man ihn möchte. Ich finde dennoch: Zwiebel wegzulassen ist selten eine gute Option. In mein Rezept für selbst gemachte Hot Salsa gehören sie zum Beispiel unbedingt rein. Um auch zwiebelempfindlichen Gästen eine Freude zu machen, habe ich mir also ein paar Tricks angeeignet um rohen Zwiebeln die Schärfe zu nehmen. Das Rezept für meine sommerlich simple Hot Salsa findet ihr am Ende des Beitrags.
FÜR MILDERNDE ZWECKE
Egal um welchen Zwiebel es sich handelt, gibt es ein paar Tricks, die Schärfe zu mildern. Sie sind dann bei weitem nicht mehr so penetrant, geben aber Eurem Gericht trotzdem Geschmack.
- Geschnittene Zwiebel in etwas Zitronensaft marinieren, salzen und mindestens 15 Minuten ziehen lassen.
- Statt Zitronensaft eignet sich auch Essig, je nachdem, was euch geschmacklich im Endprodukt lieber ist.
- Ihr könnt Zwiebel auch kurz blanchieren, um sie zu mildern. Aber das ist mir erstens zu aufwendig und nimmt meiner Meinung nach zu viel Aroma und Knackigkeit raus.
Es gibt also ein paar Möglichkeiten, die Schärfe der Zwiebel zu mildern. Welche Methode die beste ist, hängt von dem Gericht ab, das ihr zubereitet. Gut zu wissen ist außerdem, dass Zwiebel nicht immer gleich scharf sind. Das hängt großteils von Reife- bzw. Frischegrad und Sorte ab.
DIE RICHTIGEN ZWIEBELN AUSWÄHLEN
Ich halte es für hinrissig, wenn in einem Rezept “Zwiebeln” stehen. Generell sind “gelbe Zwiebeln”, also unsere gängigen Küchenzwiebeln, mit kupferbrauner Schale schärfer als weiße Zwiebel, rote Zwiebel und Schalotten. Gelbe Zwiebel sind besser geeignet für die Weiterverarbeitung in warmen Gerichten, perfekt z.B. für Schmorgerichte wie Gulasch etc. Weiße Zwiebel sind von natur aus schon etwas milder als gelbe. Noch milder und feiner im Geschmack sind Schalottenzwiebel. Egal ob roh oder gegart, nehme ich sie deshalb sehr gerne für alle möglichen Zwiebelgerichte. Sie lösen außerdem beim Schneiden weniger Tränen aus als die kupferbraunen Küchenzwiebel, sind aber auch etwas teurer. Mittlerweile bekommt man sie in jedem größeren Supermarkt, von Ja! Natürlich (Billa/Merkur)* z.B. in konstant sehr zufriedenstellender Bio-Qualität. Am augenfreundlichsten sind Jungzwiebel, meine Verwendungstipps für Jungzwiebel: Salate, Aufstriche, halbiert gegrillt, als Ofengemüse, Schmorgemüse oder in Wokgerichten – also auch roh und gegart gleichermaßen toll.
Mein HOT Salsa-Rezept für Gegrilltes oder als Dip
Zutaten:
- 1 rote, 1 gelbe Gemüsepaprika (Sorten mit viel Fruchtfleisch, also z.B. keine Spitzpaprika, grün geht grundsätzlich auch, aber weil es sich dabei um eine unreif geerntete Frucht handelt, vertragen viele Menschen grünen Paprika schlecht.)
- Chilischote(n) je nach Schärfegrad und eigener Toleranzgrenze
- 1 Dose Tomaten in Stücken (außer Salz sollten keine Gewürze drin sein). Wenn heimische Tomaten gerade open air geerntet werden, also Juli bis September, nehme ich vollreife frische Ware dazu. Während der restlichen Jahreszeit bevorzuge ich aromatische Dosenwaren gegenüber dem schnittfesten Wasser aus dem Frischgemüse-Regal.
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Tomatenmark
- 1 EL hochwertiges Olivenöl
- Salz
- 1 TL Harissapaste (gibt’s im türkischen Supermarkt, auch in vielen Asialäden) oder milde Paprikapaste aus dem Glas (auch aus dem türkischen Supermarkt, siehe Bild unten)
- Als Gewürz verwende ich gerne eine ordentliche Prise gemahlene Koriandersamen (nicht zu verwechseln mit dem Koriandergrün)
Zubereitung:
- Erst Paprika und Chili, dann Zwiebel und Knoblauch in kleine Würfel schneiden. Ich mache es mir ganz einfach und jage einfach alles auf kleiner Stufe durch den Vitamix (Küchenmaschine klappt auch) bis zur gewünschten Größe.
- Die Zwiebel mariniere ich aus oben genannten Gründen in einem Schuss weißem Balsamicoessig, salze sie ein und mische alles gut durch. Nun lasse ich sie mind. 15 Minuten ziehen.
- Bei der Verwendung von Pelati oder frischen Tomaten diese entkernen und in Würfel schneiden. Möglichst viel Wasser abgießen.
- Nun mische ich die Tomaten mit Paprikawürfel, Chili, Zwiebel, Knoblauch, Harissapaste, Paprikapaste (wenn vorhanden), Koriandersamen, Tomatenmark und Olivenöl.
- Nun noch mit Salz und Harissapaste bzw. Chili bis zur gewünschten Schärfe abschmecken.
Am besten schmeckt mir die Salsa zu dunklem Fleisch und wenn sie eine Weile Zeit hatte, im Kühlschrank gut durchzuziehen. Wahrscheinlich wird das Gemüse durch das Salz etwas Wasser lassen, das könnt ihr einfach abgießen oder auch weiterverwenden. Wenn ihr nicht alle Gewürze bzw. Pasten habt, ist das bei dieser Salsa halb so schlimm, sie wird trotzdem köstlich erfrischend schmecken, ob zum Grillen oder als Dip zu Tortilla Chips. Ihr seht, es ist manchmal dodleinfach einen gesunden, frischen Dip selbst zu machen, der viel besser schmeckt als (teure) gekaufte Varianten mit wer-weiß-welchen Inhaltsstoffen.
*Dieser Beitrag ist weder bezahlt noch durch Sponsoring/Product Placement unterstützt. Dass ich seit vielen Jahren überzeugter Ja! Natürlich Fan bin, ist kein Geheimnis und mitunter Grund, warum ich regelmäßig als Gastbloggerin für Ja! Natürlich Rezepte für die Küchengeschichten schreibe. Es sei der Vollständigkeit halber hier erwähnt, hat aber mit diesem Beitrag nix zu tun.
EDIT: seit April 2017 arbeite ich hauptberuflich für Ja! Natürlich