Seit kurzem habe ich einen neuen Trick für Vanilleschoten: Das Auskratzen kann etwas mühsam sein und man verliert immer ein bisschen etwas vom begehrten Vanillemark, weil es an der Schote, am Messer oder am Schneidbrett haften bleibt. Das ärgert mich, weil doch jedes Pünktchen so kostbar ist. Was ich nun mache:
Frische Vanilleschoten friere ich vakuumiert ein. Kein Problem, wenn ihr kein Vakuumiergerät habt, es sollte halt möglichst luftdicht sein. Die kleinen Röhrchen, in denen Vanille verkauft wird eignen sich z.B. auch gut. Die harten, gefrorenen Vanilleschoten kann ich dann nämlich mit der Reibe verarbeiten (ich schwöre wie viele andere auf Microplane). So kann ich für mein Rezept die ganze Schote verwenden. Das ist nicht nur viel sparsamer sondern auch aromatischer.
- Kein mühseliges Auskratzen
- Kein Verschnitt/Rückstand, vollständige Verwendung der kostbaren Vanilleschote
- Kräftigeres Aroma durch Mitverwenden der Schale
Die Schote mitzuverwenden ist übrigens nicht bedenklich, in vielen Rezepten wird sie ohnehin mitverwendet (z.B. in Milch aufgekocht). Weil sie aber sehr zäh ist, wird sie nicht mitgegessen. Aus gesundheitlicher Sicht spricht nach meinem Wissensstand also nichts dagegen – wer auf Nummer Sicher gehen möchte, verwendet Bio-Vanilleschoten. Bisher habe ich die Schote zwar auch immer weiterverwendet, z.B. um Zucker zu aromatisieren, aber da ich nie backe, verwende ich relativ selten Vanillezucker und insofern war das dann doch nicht ideal für mich.
Bei Vanille gilt: echt oder gar nicht
Zugegeben, Vanille ist ganz schön teuer, nach Safran nämlich das zweitteuerste Gewürz der Welt. Für den Privatgebrauch fast unleistbar ist die fingerdicke Tahiti-Vanille. Ich kaufe daher Bourbon-Vanilleschoten oder lasse sie mir von reisenden Freunden aus dem Ausland mitbringen, wo sie günstiger sind. Danke an dieser Stelle. Verzichtet lieber auf künstliche Aromen – setzt Vanille seltener ein, aber nehmt dann die gute aus echten Schoten. Ganz furchtbar grauslich finde ich “Vanillin”-Zucker, der vortäuscht, Vanille zu enthalten, aber noch nie mit einer Vanilleschote in Berührung gekommen ist. Auch bei konventionellem Vanillejoghurt und Vanilleeis ist oft überhaupt keine Vanille drin. Klingt komisch, ist aber so. #Klumpert
Und was hat das jetzt mit Spargel zu tun?
Ich habe heute leider kein Spargelrezept für dich. Ich liebe Spargel so sehr, dass ich ihn in 90% aller Fälle ganz puristisch genießen möchte, ohne mit Konistenz oder Geschmack allzu viel herumzuspielen. Aber eines habe ich herausgefunden: Vanille passt hervorragend zu weißem Spargel. Das muss nicht immer sein – vor allem verwende ich eben nur echte Vanille und die ist noch teurer als Spargel – aber seit ich diese Kombination für mich entdeckt habe, kommt so eine kostbare Vanilleschote doch ein paar Mal pro Saison mit weißem Spargel auf den Tisch – jedes Mal aufs neue ein Gedicht und eine Kombination, die auch Gäste angenehm überrascht! Gebloggt habe ich dazu hier schon 2013.
PS: Zwei Spargelrezepte hab ich doch gebloggt, nämlich für die Ja! Natürlich Küchengeschichten. Auch hier mit einer eher ungewöhnlichen Zutat im pikanten Zusammenhang: Streusel. Und in der Saison 2014 gabs von mir das Spargel Panna Cotta.
*Dieser Beitrag ist weder bezahlt noch durch Sponsoring/Product Placement unterstützt. Dass ich seit vielen Jahren überzeugter Ja! Natürlich Fan bin, ist kein Geheimnis und mitunter Grund, warum ich regelmäßig als Gastbloggerin für Ja! Natürlich Rezepte für die Küchengeschichten schreibe. Es sei der Vollständigkeit halber hier erwähnt, hat aber mit diesem Beitrag nix zu tun.
EDIT: seit April 2017 arbeite ich hauptberuflich für Ja! Natürlich