Heute nur ein ganz schneller, kurzer Beitrag, weil ich gestern etwas entdeckt habe, was mich so gefreut hat, dass es sofort weitererzählt gehört: Endlich heimische Süßkartoffeln! Ich mochte sie schon immer sehr, trotzdem habe ich sie fast nie gekauft. Als geborene Oberösterreicherin bringe ich es einfach nicht übers Herz, Erdäpfel aus den USA oder Südamerika zu kaufen, wenn es von unseren Bauern soo viele einheimische Sorten in erstklassiger Qualität gibt. Ich hab sie dementsprechend trotz großer Liebe und Erinnerungen an die US-Südstaatenküche nur sehr selten genossen, meistens in Restaurants. Sowohl Geschmack als auch Farbe sind einfach herrlich! Zu verdanken haben wir die guten Nachrichten einer Gemeinschaft von innovativen oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern, die sich das Ziel gesetzt haben, beliebte ausländische durch einheimische Ware zu ersetzen. Seit kurzem ist Eferding (OÖ) lt. eigenen Angaben das nördlichste Süßkartoffel-Anbaugebiet der Welt. Damit sind sie echte Vorreiter im Gemüseanbau. Mich freut das so sehr, weil ich jetzt guten Gewissens so viele Süßkartoffeln kaufen kann, wie ich will und dabei auch noch die Eferdinger Bauern unterstütze. Also kommet und kaufet, kulinarische Gründe dafür gibt es sowieso genug!
Wo gibt es österreichische Süßkartoffeln?
Bisher wusste ich konkret von einem Betrieb im Burgenland, der seit ein paar Jahren heimische Bataten (=Süßkartoffeln) kultiviert. Dass das im Burgenland zuerst funktioniert, ist wenig überraschend. Süßkartoffeln lieben subtropisches Klima und brauchen über 18 Grad. Die Burgenland-Bataten waren im Handel leider fast nicht zu bekommen. Umso größer die Freude, als ich tatsächlich österreichische Süßkartoffeln in einem (Bio-)Supermarkt entdeckt habe! (Bei denn’s bio in Wien) Das lässt mich hoffen, dass es durchaus relevante Mengen geben wird. Wie lange es sie schon gibt, weiß ich nicht, da ich eigentlich kein Fan von denn’s bin und nur selten dort einkaufe. Dass sie auch noch aus Oberösterreich kommen und ich sie in Wien kaufen kann, hat mich besonders gefreut, da musste ich gleich näher recherchieren.
Pioniere aus dem Eferdinger Landl
Die Erzeugergemeinschaft Eferdinger Landl hat es geschafft, die sonst eher in wärmeren Gebieten angebaute Süßkartoffel in Oberösterreich zu ziehen. Ebenso versucht man sich dort momentan an Ingwer, man darf also gespannt sein. Ich finde es großartig und unterstützenswert, dass die Landwirte dahinter sind, beliebte Produkte anzubieten, für die wir Konsumenten momentan auf Import angewiesen sind. Eine Frage, die bleibt: Sagt man jetzt Süßerdäpfel?
Die Kehrseite der Medaille
Ähnlich wie heimische Wassermelonen sind Süßkartoffeln von österreichischen Äckern sicher eine Begleiterscheinung des Klimawandels, den ich nicht schönreden will. Da überwiegen die negativen Folgen. Dennoch darf man sich, denke ich, in dem Fall ein bisschen freuen.
PS: Wie gesagt habe ich die OÖ-Süßkartoffel gestern ganz zufällig entdeckt, daher entschuldigt bitte die schlechte Fotoqualität, ich hatte ja nur mein Handy dabei.